Humor & Satire |
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Geschrieben von: Administrator |
Donnerstag, den 08. November 2012 um 00:24 Uhr |
Humor ist wenn man trotzdem lacht.
Das einzige Medium, das wir in unserer Familie in den fünfziger Jahren hatten, war ein Radio. Es war ein „Volksempfänger” noch aus der Vorkriegszeit. Schwarzes Bakelitgehäuse mit rundem, stoffbespannten Lautsprecher in der Mitte. Mein Vater sagte immer „Goebbels-Schnauze” dazu. Ich kann mich erinnern, dass damals immer am Samstagabend die „Bunten Abende” im NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) gesendet wurden. Live-Übertragungen aus irgend einer Stadthalle. Und regelmäßig trat dort Heinz Erhardt auf. Und die Lacher und Beifallsstürme aus dem Radio ließen uns mitlachen. Man muss dabei bedenken: Krieg und Vertreibung lagen noch nicht lange zurück, ebenso die ersten Notjahre nach 1945, wo es praktisch ums nackte Überleben ging. Aber nun - das „Wirtschaftswunder” zeigte seine ersten zaghaften Blüten - es ging wieder aufwärts, Zuversicht allenthalben trotz mancher nach wie vor existierender Probleme wie Wohnungsknappheit, wünschten sich die Menschen nach einer harten Arbeitswoche Unterhaltung und Entspannung wenigstens am Wochenende. Eines meiner Lieblingsgedichte von Heinz Erhardt, das ich im Radio hörte und dann sehr schnell auswendig gelernt hatte war „Die Made”. Heinz Erhardt leitete das mit den folgenden Worten ein: Sie hören jetzt mein neuestes Werk, das ich eben erst geworfen habe. Es ist noch ganz warm. Es ist das Gedicht von der Made. Die Made ist so eine Art Wurm, nur kürzer. Und meine Made hat auch nichts mit der made in Germany zu tun, obwohl da momentan auch der Wurm drin ist. (Gelächter im Saal). Sizilium, sizilium! Sie hören jetzt das Gedicht, ich fang vorne an. Hinter eines Baumes Rinde Also sprach sie und entwich. (Stürmischer Beifall, Lachen) Noch nicht, noch nicht! Da kömmt doch noch was! Ne, so kurz ist die Made nun wieder nicht! Hinter eines Baumes Rinde So, jetzt können Se! |
Zuletzt aktualisiert am Montag, den 13. Januar 2014 um 13:10 Uhr |